Die DKV hat für 2025 Beitragserhöhungen von bis zu 17 Prozent angekündigt, während einige Tarife unverändert bleiben. Versicherte sollten prüfen, ob ihr aktueller Tarif oder Anbieter die Beiträge regelmäßig anpasst, da dies die langfristigen Kosten beeinflusst. Ein Tarif- oder Anbieterwechsel kann eine Option sein - wichtig ist, die Stabilität der Preisentwicklung zu vergleichen, um sich die besten Konditionen zu sichern. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Preisanpassungen und Handlungsoptionen.

Inhaltsverzeichnis
Beitragsanpassungen 2025
Zum 01.04.2025 erfolgt eine Beitragserhöhung der DKV in einigen Tarifen der Krankenvollversicherung für Angestellte, Selbstständige und Freiberufler.
Tarife | 7 Jahre | 17 Jahre | 26 Jahre | 32 Jahre | 38 Jahre | 44 Jahre | 55 Jahre |
BestMedKomfort BMK/0 | 0% | 0% | 11% | 11% | 11% | 11% | 11% |
BestMedKomfort BMK/1 | 0% | 0% | 17% | 17% | 17% | 17% | 17% |
BestMedKomfort BMK/2 | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% |
BestMedKomfort BMK/3 | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% |
Beitragsanpassungen 2024
Folgende DKV Tarife sind von einer Beitragsanpassung am 01.04.2024 betroffen:
Offene Tarife
- BMK-Tarifserie
- BME-Tarifserie
- PremiumMed-Tarifserie
Geschlossene Tarife
- BestMed-Tarifserie
- BS-Tarifserie
- VollMed-Tarifserie
- BS-Tarifserie
- ET-Tarifserie
- G-Tarifserie
- K-Tarifserie
- KF-Tarifserie
- KL-Tarifserie
- M-Tarifserie
- PR-Tarifserie
- X-Tarifserie
Auslöser sind in erster Linie hohe Leistungsausgaben, zum Teil selbst verschuldet aufgrund einer zu lockeren Annahmeprüfung bei Neuversicherten.
- Die Erhöhung wird in einigen Tarifen über 100 EUR betragen.
- Diese Erhöhung schließt weitere Erhöhungen in naher Zukunft nicht aus: Das Zinsniveau zum Beispiel wurde trotz der aktuellen und vermutlich andauernden Niedrigzinsphase nur geringfügig angepasst.
Finanzstabilität der DKV im Vergleich
Um zu beurteilen, ob die Preiserhöhung der DKV im Branchendurchschnitt liegt, lohnt sich ein Prüfung der Finanzkennzahlen und Branchenwerte.
Hintergründe zur DKV
Die DKV (Deutsche Krankenversicherung) ist einer der größten privaten Krankenversicherer in Deutschland und bietet ein breites Spektrum an Kranken- und Zusatzversicherungen. Als Teil der ERGO-Gruppe legt die DKV besonderen Wert auf innovative Gesundheitslösungen und umfassenden Service für ihre Versicherten.
Ein Blick auf die Finanzkennzahlen zeigt, wie die DKV im Branchenvergleich abschneidet und welche Faktoren die Beitragsstabilität beeinflussen können.
Finanzkennzahlen der DKV
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Finanzkennzahlen der DKV Versicherung für 2023, den 10-Jahres-Durchschnitt und den Branchenvergleich zum Vergleich.
Kennzahl | DKV (2023) | 10-Jahres-Durchschnitt | Branchenvergleich |
RfB-Quote (%) | 27,5 | 31,2 | 38,4 |
RfB-Zuführungsquote (%) | 12,5 | 11,4 | 11,1 |
Eigenkapitalquote (%) | 9 | 9,7 | 21 |
Nettoverzinsung (%) | 3 | 3,1 | 2,9 |
Verwaltungskostenquote (%) | 2,7 | 2,8 | 2,9 |
Schadenquote (%) | 79,1 | 75,7 | 74,5 |
Abschlusskostenquote (%) | 5,9 | 5,4 | 8 |
Beschwerdequote (/100000) | 1,6 | 2,5 | 2,8 |
Erläuterung zu den Kennzahlen:
- RfB-Quote: Anteil der Beitragseinnahmen, der für zukünftige Beitragsentlastungen oder Barausschüttungen reserviert ist.
- RfB-Zuführungsquote: Betrag, der jährlich der Rückstellung für Beitragsentlastungen oder Barausschüttungen zugeführt wird.
- Eigenkapitalquote: Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme, zeigt die finanzielle Stabilität des Unternehmens.
- Nettoverzinsung: Rendite, die das Unternehmen aus seinen Kapitalanlagen erzielt.
- Verwaltungskostenquote: Anteil der Beitragseinnahmen, der für Verwaltungskosten aufgewendet wird.
- Schadenquote: Anteil der Beitragseinnahmen, der für Versicherungsleistungen und Alterungsrückstellungen verwendet wird.
- Abschlusskostenquote: Anteil der Beitragseinnahmen, der für den Abschluss neuer Verträge aufgewendet wird.
- Beschwerdequote: Anzahl der Beschwerden pro 100.000 Versicherte, gibt einen Hinweis auf die Kundenzufriedenheit.
Interpretation der DKV-Zahlen
Die DKV zeichnet sich durch eine effiziente Kostenstruktur und eine hohe Kundenzufriedenheit aus. Die niedrige Eigenkapitalquote und die hohe Schadenquote könnten jedoch langfristig zu Beitragsanpassungen führen, um die finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.
- Kostenstruktur und Verwaltung: Mit einer Verwaltungskostenquote von 2,7 % liegt die DKV unter dem Branchendurchschnitt und weist eine effiziente Kostenstruktur auf. Die Abschlusskostenquote von 5,9 % ist niedrig und deutet auf eine kostenbewusste Vertriebsstrategie hin. Die Beschwerdequote von 1,6 liegt deutlich unter dem Branchendurchschnitt und deutet auf eine hohe Kundenzufriedenheit hin.
- Finanzielle Reserven und Kapitalbasis: Die RfB-Quote von 27,5 % liegt unter dem Branchendurchschnitt und könnte die Flexibilität für zukünftige Beitragssenkungen einschränken. Die Eigenkapitalquote von 9,0 % ist ebenfalls unterdurchschnittlich und deutet auf eine eingeschränkte Kapitalbasis hin.
- Kapitalerträge und Versicherungsleistungen: Mit einer Nettoverzinsung von 3,0 % erzielt die DKV ordentliche Kapitalerträge, die leicht über dem Branchendurchschnitt liegen. Allerdings deutet die Schadenquote von 79,1 % auf steigende Aufwendungen für Versicherungsleistungen hin, was mittelfristig zu einem Druck auf die Beiträge führen könnte.
PKV vs. GKV Beitragsentwicklung
Wenn man erfährt, dass die DKV Beitragserhöhungen von 10% und mehr vornimmt, klingt das erstmal nach viel – und das ist es auch. Die Alternative (GKV) ist oft schon teurer und sie steigt auch in höherem Maße.

Welche Möglichkeiten haben DKV-Versicherte?
Wenn Sie von einer Erhöhung Ihres DKV-Tarifs betroffen sind, haben Sie verschiedene Möglichkeiten zu reagieren. Wenn Sie Fragen haben oder eine individuelle Beurteilung Ihrer Situation wünschen, wenden Sie sich gerne an uns.
Private Krankenversicherung Anbieter wechseln: Wann es sinnvoll ist & was es zu beachten gibt
Tarifwechsel innerhalb der privaten Krankenversicherung: Das gilt es zu beachten
Tarifwechsel innerhalb der DKV
Ein Tarifwechsel innerhalb der DKV Krankenversicherung bietet folgende Vorteile:
- Altersunabhängig
- Vergleichbares Leistungsniveau
- Keine erneute Gesundheitsprüfung
Beim Tarifwechsel nach §204 VVG müssen Sie keine Kündigungsfristen beachten.
Ein Umstieg ist immer zum nächsten Monatsersten möglich.
Wechsel zu einer anderen privaten Krankenversicherung
Alternativen bieten zum Beispiel die ARAG Krankenversicherung mit ihren neu eingeführten Tarifserien MedExtra (ME) und MedBest (MB) oder die Hanse Merkur Krankenversicherung.
Die folgenden Gründe sprechen für einen Wechsel:
- Verbesserte Leistungen im Vergleich zur DKV
- Besseres Preis-Leistungsverhältnis
- Mitnahme eines großen Teils der angesparten Altersrückstellungen möglich, die zu einer Preisreduzierung bei der ARAG und Hanse Merkur führen
- Nachhaltige Kalkulation (Neuer Tarif der im Niedrigzinsumfang bereits mit einem geringem Zins kalkuliert wurde, weshalb weiter sinkende Zinsen nicht zwangsweise zu einer Beitragserhöhung führen)
- Geringere „Schwellenwerte“ und daher einige kleine, statt weniger großer Beitragserhöhungen (kontinuierlicher Beitragsverlauf)
- Wechsel / Reduzierung der Selbstbeteiligung jederzeit ohne Gesundheitsprüfung möglich
Mögliche Nachteile eines Wechsels:
- Neue Zahnstaffel
- Neue Gesundheitsfragen
- Verlust eines Teils der Altersrückstellungen (Überzins*, Anteile die das Niveau des Basistarif übersteigen)
- Verlust BRE: BRE-Anspruch nur, sofern bis 30.06. des Folgejahres versichert
- Neue BRE-Staffel
Wann können Sie bei Bekanntwerden der Beitragserhöhung die Versicherung wechseln?
Es gelten diese Regeln/ Kündigungsfristen:
§13 Kündigung durch den Versicherungsnehmer (MB KK 2009)
(5) Erhöht der Versicherer die Beiträge aufgrund der Beitragsanpassungsklausel oder vermindert er seine Leistungen gemäß § 18 Abs. 1, so kann der Versicherungsnehmer das Versicherungsverhältnis hinsichtlich der betroffenen versicherten Person innerhalb von zwei Monaten nach Zugang der Änderungsmitteilung zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Änderung kündigen. Bei einer Beitragserhöhung kann der Versicherungsnehmer das Versicherungsverhältnis auch bis und zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Erhöhung kündigen.
(7) Dient das Versicherungsverhältnis der Erfüllung der Pflicht zur Versicherung (§ 193 Abs. 3 VVG), setzt die Kündigung nach den Absätzen 1, 2, 4, 5 und 6 voraus, dass für die versicherte Person bei einem anderen Versicherer ein neuer Vertrag abgeschlossen wird, der den Anforderungen an die Pflicht zur Versicherung genügt. Die Kündigung wird nur wirksam, wenn der Versicherungsnehmer innerhalb von zwei Monaten nach der Kündigungserklärung nachweist, dass die versicherte Person bei einem neuen Versicherer ohne Unterbrechung versichert ist; liegt der Zeitpunkt, zu dem die Kündigung ausgesprochen wurde, mehr als zwei Monate nach der Kündigungserklärung, muss der Nachweis bis zu diesem Zeitpunkt erbracht werden.
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