Tritt eine Krankheit ein oder gibt es eine medizinische Notwendigkeit für eine Behandlung, entscheidet sich der Arzt zusammen mit dem Patienten im Regelfall für eine Therapie. Hierbei wird etwa die Medikamentengabe vereinbart, ein Diätplan umgesetzt oder ein Wandel des Lebensstils angestrebt. Dies geschieht selbstverständlich unter der Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Patienten.
Befolgt der Patient die Vorgaben, um das Therapieziel zu erreichen, kann ihm eine gute Adhärenz attestiert werden. Er hat sich also an die Vereinbarungen, die im Behandlungsplan ausgemacht waren, gehalten. Im Schnitt liegt die Adherence bei Patienten bei recht hoch. Besonders wichtig ist die Adhärenz bei chronischen Erkrankungen und Patienten, die schon länger unter Symptomen leiden.
Hierzulande wird anstatt Adherence häufig auch das Wort Compliance angewandt. Allerdings bedeutet dies, dass ausschließlich das Verhalten des Patienten im Blick bleibt. Im Gegensatz dazu wird Adhärenz vornehmlich dann genutzt, wenn der Arzt gemeinsam mit dem Patienten am Therapieziel arbeitet. Laut McDonald et al. 2002 wird nach dem „größten gemeinsamen Nenner gesucht“, um einen möglichst optimalen Therapieprozess zu unterstützen.
Der Patient selbst wird dabei in den Fokus gesetzt und übernimmt nicht nur die Rolle des Erkrankten. Viel mehr wird er zum Experten, der Entscheidungen trifft und die mit all ihren Ambivalenzen Anerkennung und Akzeptanz erhält. Adherence ist also ein ganzheitlicher Therapieanspruch, der Behandler und Behandelten auf eine Ebene stellt.
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