Inhaltsverzeichnis

1 Welche Angaben sind bei den Anträgen erforderlich?
2 Warum professionelle Unterstützung oft sinnvoll ist
3 Download der Anträge von Versicherern
4 FAQ

Welche Angaben sind bei den Anträgen erforderlich?

Was wird eigentlich beim Abschluss der Versicherung im Antrag abgefragt? Hier erhalten Sie eine Übersicht der Bereiche, zu denen Angaben notwendig sind:

Persönliche Stammdaten

Der einfachste Teil: Name, Geburtsdatum, Anschrift, Staatsangehörigkeit und Familienstand. Bei Personen aus dem Ausland werden zusätzlich Angaben zum Aufenthaltstitel benötigt.

Angaben zur Vorversicherung

Hier wird es bereits detaillierter: Die Versicherer möchten wissen, wo und wie Sie bisher krankenversichert waren und warum das bisherige Versicherungsverhältnis endet. Diese Angaben sind wichtig für mögliche Wartezeiterlasse und die Berechnung von Vorversicherungszeiten.

Konkret gefragt wird:
– Art der Vorversicherung (GKV oder PKV)
– Versicherungsumfang und Tagegeldhöhe
– Beginn und Ende der Vorversicherung

Warum das wichtig ist: Bei nahtlosem Wechsel aus einer bestehenden Vollversicherung können Wartezeiten entfallen. Lücken im Versicherungsschutz hingegen können problematisch sein.

Berufliche und finanzielle Angaben

Ihr beruflicher Status beeinflusst sowohl die Tarifwahl als auch die Beitragshöhe:

– Arbeitnehmer: Arbeitgeber, Tätigkeit, Branche – oft ist eine Arbeitgeberbescheinigung erforderlich
– Selbstständige/Freiberufler: Beginn der Tätigkeit, Art der Selbstständigkeit, bei GmbH-Geschäftsführern auch Gesellschafteranteile
– Beamte/Beihilfeberechtigte: Beihilfesatz (Bund oder Land), ambulanter Beihilfesatz

Bei Krankentagegeldversicherung besonders wichtig: Die korrekte Angabe des Nettoeinkommens. Hier gibt es spezifische Berechnungsregeln:
– Arbeitnehmer: 80% der einkommensteuerrechtlichen Einnahmen
– Selbstständige: 80% des Gewinns
– Ärzte/Zahnärzte: 80% der Umsatzerlöse

Gesundheitsfragen (der kritischste Teil)

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Gesundheitsfragen sind der umfangreichste und gleichzeitig heikelste Teil des Antrags. Versicherer fragen in der Regel:

Ambulante und stationäre Behandlungen:
– Untersuchungen und Behandlungen der letzten 3 Jahre (auch Vorsorge- und Routineuntersuchungen!)
– Stationäre Aufenthalte der letzten 5-10 Jahre (je nach Eintrittsalter)
– Psychotherapeutische Behandlungen der letzten 10 Jahre

Aktuelle Gesundheitszustände:
– Chronische oder dauerhafte Beschwerden
– Regelmäßige Medikamenteneinnahme (auch zur Vorbeugung)
– Geplante Untersuchungen oder Behandlungen
– Unbehandelte Beschwerden der letzten 3 Jahre

Spezielle Fragen:
– HIV-Tests und deren Ergebnisse
– Anerkannte Behinderungen
– Bei Frauen: Schwangerschaft oder Kinderwunschbehandlung

Bei Zahnzusatzversicherung zusätzlich:
– Fehlende oder ersetzte Zähne (detaillierte Auflistung)
– Bestehender Zahnersatz, Brücken, Kronen, Implantate
– Zahnbetterkrankungen (Parodontitis)
– Laufende oder geplante Zahnbehandlungen
– Bereits vorliegende Heil- und Kostenpläne

Zu jeder Ja-Antwort müssen Sie detaillierte Erläuterungen liefern: Art der Erkrankung, Behandlungszeitraum, behandelnde Ärzte, Operationen, Arbeitsunfähigkeitstage.

Warum professionelle Unterstützung oft sinnvoll ist

Der Antrag ist nur der letzte Schritt. Entscheidend ist, dass Sie überhaupt beim richtigen Versicherer mit dem passenden Tarif landen. Hier gibt es erhebliche Unterschiede bei: Leistungsumfang und Erstattungssätzen, Beitragsstabilität und Altersrückstellungen, Kulanz im Leistungsfall und der Flexibilität bei Tarifwechseln. Wir kennen die Stärken und Schwächen der einzelnen Versicherer und finden den Tarif, der optimal zu Ihrer Lebenssituation, Ihrem Gesundheitszustand und Ihrem Budget passt.

Die größte Fehlerquelle im PKV-Antrag liegt in den Gesundheitsfragen. Hier entscheidet sich, ob Ihr Versicherungsschutz im Ernstfall trägt oder ob der Versicherer nachfragen stellt. Wichtig ist die vollständige Erfassung aller relevanten Vorerkrankungen und eine korrekte zeitliche Einordnung (3-Jahres-, 5-Jahres-, 10-Jahres-Fristen), auch die medizinischen Formulierungen haben eine hohe Relevanz.

Nicht jede Vorerkrankung führt automatisch zu Ablehnung oder Risikozuschlägen. Wir können im Vorfeld einschätzen, welche Angaben für welchen Versicherer kritisch sind und bei welchen Versicherern Sie die besten Annahmechancen haben. Gemeinsam können wir eine anonyme Risikovoranfrage stellen und über konkrete Angebote sprechen.

Die rechtlichen Erklärungen im Antrag sind komplex und weitreichend. Wir erklären Ihnen die Details und was sie bedeuten. Ein vollständiger PKV-Antrag umfasst oft 15-20 Seiten plus Zusatzformulare. Wir sorgen dafür, dass alle erforderlichen Unterlagen komplett eingereicht werden und alles reibungslos abläuft.

Download der Anträge von Versicherern

Hier finden Sie die Antragsformulare der meisten privaten Krankenversicherer, so können Sie sich vorab mit den notwendigen Angaben vertraut machen.

Name Versicherer	Antrag Download
Allianz	Antrag PDF
Alte Oldenburger	Antrag PDF
ARAG	Antrag PDF
AXA	Antrag PDF
Barmenia	Antrag PDF
Bayrische Beamtenkrankenkasse	Antrag PDF
Concordia	Antrag PDF
Continentale	Antrag PDF
Debeka	Antrag PDF
DKV	Antrag PDF
Generali	Antrag PDF
Hallesche	Antrag PDF
HanseMerkur	Antrag PDF
HUK-COBURG Krankenversicherung	Antrag PDF
Inter	Antrag PDF
LKH	Antrag PDF
LVM Krankenversicherung	Antrag PDF
Mecklenburgische	Antrag PDF
Münchener Verein	Antrag PDF
Nürnberger	Antrag PDF
Ottonova	Antrag PDF
Provinzial	Antrag PDF
R+V	Antrag PDF
SDK	Antrag PDF
Signal Iduna	Antrag PDF
uniVersa	Antrag PDF
Württembergische	Antrag PDF

Stand 2025

FAQ

Kann ich den Antrag auch selbst ausfüllen?

Grundsätzlich ja, aber wir raten davon ab. Denn einerseits ist die Fehlerquote (bei Gesundheitsfrage, Berechnungen zum Tagegeld usw.) hoch und zudem können Sie diese Aufgabe kostenfrei an uns auslagern.

Wir stellen bei Bedarf zunächst eine anonyme Risikovoranfrage, so wird die Anfrage nicht aktenkundig. Unsere Beratung kostet Sie nichts extra, wir werden von den Versicherern vergütet.

Was passiert bei falschen oder unvollständigen Angaben?

Die Folgen einer Anzeigepflichtverletzung können drastisch sein

– Rücktritt vom Vertrag: Der Versicherer kann den Vertrag rückwirkend aufheben
– Leistungsfreiheit: Bereits eingetretene Versicherungsfälle werden nicht bezahlt
– Kündigung: Der Vertrag wird fristlos beendet
– Vertragsanpassung: Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse werden nachträglich vereinbart

Diese Rechte hat der Versicherer bis zu 10 Jahre nach Vertragsschluss, bei arglistiger Täuschung sogar unbegrenzt.

Wie weit muss ich bei den Gesundheitsfragen zurückblicken?

Ambulante Behandlungen: in der Regel 3 Jahre
Stationäre Aufenthalte: 5-10 Jahre (abhängig vom Eintrittsalter)
Psychotherapie: 10 Jahre
Chronische Erkrankungen: immer, unabhängig vom Zeitpunkt
Bei Zahnversicherung: aktueller Status (fehlende Zähne, Zahnersatz)

Wichtig: Gefragt wird nach Behandlungen, nicht nach Diagnosen. Auch wenn eine Erkrankung ausgeheilt ist, muss die damalige Behandlung angegeben werden.

Brauche ich Unterlagen von meiner bisherigen Krankenkasse?

In vielen Fällen ja:

– Arbeitnehmer: Arbeitgeberbescheinigung zur Versicherungspflicht
– Bei Wartezeiterlass: Versicherungsbescheinigung der Vorkasse mit lückenlosem Nachweis
– Bei Pflege-Pflichtversicherung: Übertragungswertbescheinigung bei Wechsel
– Bei Vorversicherung in der PKV: Übertragungswertbescheinigung bei Wechsel

Kostet mich die Unterstützung durch einen Experten extra?

Nein. Wir werden von den Versicherungsgesellschaften vergütet – für Sie ist unsere Beratung kostenlos. Sie zahlen den gleichen Beitrag wie bei einem Direktabschluss, erhalten aber den vollen Service: Unabhängige Tarifberatung, Unterstützung beim Antrag, laufende Betreuung bei Fragen oder Tarifoptimierungen.

Wie lange dauert die Bearbeitung meines Antrags?

Sie können sich an diesen Werten orientieren.

– Bei einfachen Fällen (jung, gesund): 1-2 Wochen
– Bei Gesundheitsprüfungen: 3-4 Wochen (ggf. Rückfragen bei Ärzten)
– Bei ärztlicher Untersuchung für Wartezeiterlass: zusätzlich 2-3 Wochen

Planen Sie mindestens 2-3 Wochen Vorlaufzeit ein, besonders wenn der Versicherungsschutz zu einem bestimmten Termin beginnen soll (z.B. bei Arbeitnehmern zum Ende der Versicherungspflicht). Eine hohe Dringlichkeit sollte immer auch kommuniziert werden.

Was ist, wenn der Versicherer meinen Antrag ablehnt?

Wenn Sie eine Ablehnung erhalten haben, müssen Sie sich nach Alternativen umsehen. Andere Versicherer bewerten Risiken unterschiedlich, daher haben sie ggf. woanders eine Aufnahmechance. Ablehnungen werden im Hinweis- und Informationssystem gespeichert und sind für andere Versicherer sichtbar

Genau deshalb stellen wir in einigen Fällen zunächst eine anonyme Risikovoranfrage: Wir klären Ihre Annahmechancen, ohne dass eine Ablehnung aktenkundig wird.

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 Letztes Update: November 18, 2025

Tim Boekemeier

Seit über 10 Jahren berate ich Kunden rund um das Thema Krankenversicherung: GKV vs. PKV, Tarifwahl, Tarifoptimierung sowie Sondersituationen (wie Ablehnungen, Risikozuschläge etc.). Mehr als 3800 Kunden wurden bereits von der PKV-Welt betreut. Regelmäßig stehe ich als Experte für Fachvorträge und Interviews zur Verfügung, u.a. für Zeitschriften wie „Fonds Online“, „DasInvestment“, „Wirtschaftsforum“ oder „AssCompact“. Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Anträge zur privaten Krankenversicherung: PDF Download & notwendige Angaben