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Krankentagegeld: Absicherung vor Verdienstausfall

Das Krankentagegeld in der privaten Krankenversicherung ist eine essenzielle Absicherung, die bei längerer Krankheit Einkommenslücken vermeiden möchten. Es bietet finanzielle Unterstützung, wenn die Arbeitsfähigkeit eingeschränkt ist und andere Einkommensquellen, wie Gehalt oder Gewinne, wegfallen. Besonders Selbstständige, Freiberufler und Angestellte nach der sechswöchigen Lohnfortzahlung profitieren von einer solchen Regelung. Das Krankentagegeld in der PKV ist eine Zusatzleistung, die individuell vereinbart werden muss, und ist – anders als das Krankengeld in der gesetzlichen Krankenversicherung – nicht automatisch enthalten.

Tim Bökemeier
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Krankengeld

Was ist das Krankentagegeld in der PKV?

Das Krankentagegeld ist eine Leistung der PKV, die den Verdienstausfall während einer Krankheit abdeckt. Es ergänzt die private Krankenversicherung und schließt Einkommenslücken, die bei längerer Arbeitsunfähigkeit entstehen können.

Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung, wo Krankengeld ab dem 43. Krankheitstag gezahlt wird, kann in der PKV der Startzeitpunkt individuell durch die sogenannte Karenzzeit geregelt werden.

Die Höhe des Krankentagegeldes wird bei Vertragsabschluss festgelegt und orientiert sich am tatsächlichen Bedarf. Wichtig ist, dass die Auszahlung nachweisabhängig ist: Versicherte müssen die Arbeitsunfähigkeit durch ein ärztliches Attest belegen. Das Krankentagegeld endet, sobald die Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt ist oder andere Versicherungsleistungen greifen.

Krankengeld in GKV vs. PKV

Ein wesentlicher Unterschied zwischen PKV und GKV besteht in der Flexibilität und den Leistungshöhen. Während die GKV ein gesetzlich geregeltes Krankengeld zahlt (meist 70 % des Bruttogehalts, gedeckelt auf eine Höchstgrenze), bietet die PKV die Möglichkeit, das Krankentagegeld an den individuellen Bedarf anzupassen.

In der GKV beginnt die Zahlung nach sechs Wochen, wenn die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers endet.

Die PKV hingegen erlaubt es, die Karenzzeit flexibel festzulegen – beispielsweise auf 14, 28 oder 42 Tage. Das bietet vor allem Selbstständigen, deren Einkommen direkt vom eigenen Einsatz abhängt, eine wichtige Möglichkeit zur Einkommenssicherung.

Für wen ist Krankentagegeld wichtig?

Insbesondere Personen, die im Krankheitsfall keine ausreichende Einkommensabsicherung haben, sollten unbedingt an ein Krankentagegeld denken. Dazu gehören:

  • Selbstständige und Freiberufler: Da sie keine Lohnfortzahlung durch einen Arbeitgeber erhalten, entsteht im Krankheitsfall sofort eine Einkommenslücke. Das Krankentagegeld hilft, laufende Kosten wie Miete, Lebenshaltung und Betriebsausgaben zu decken.
  • Angestellte nach der Lohnfortzahlung: Angestellte erhalten zwar in den ersten sechs Wochen der Arbeitsunfähigkeit weiterhin ihr Gehalt vom Arbeitgeber, danach jedoch nur noch 70% des Bruttogehalts und kein Einkommen aus der privaten Krankenversicherung, wenn kein Krankentagegeld vereinbart wurde.
  • Personen mit hohen Fixkosten: Menschen mit festen monatlichen Verpflichtungen, wie Hypotheken, Krediten oder Unterhaltszahlungen, benötigen eine Absicherung, um ihre finanzielle Stabilität bei längerer Krankheit aufrechtzuerhalten.
  • Familienversorger: Hauptverdiener, die für den Lebensunterhalt ihrer Familie verantwortlich sind, sollten besonders darauf achten, Einkommensausfälle durch ein Krankentagegeld abzusichern.
  • Personen ohne ausreichende Rücklagen: Wenn keine finanziellen Polster vorhanden sind, können selbst kurze Einkommensausfälle zu erheblichen finanziellen Problemen führen, was ein Krankentagegeld auffangen kann.

Wer KEIN Krankentagegeld braucht

Nicht jeder benötigt ein Krankentagegeld, da es von der individuellen finanziellen Situation und Absicherung abhängt.

  • Beamte beispielsweise erhalten im Krankheitsfall weiterhin ihre vollen Bezüge über die Beihilfe und sind daher in der Regel ausreichend abgesichert.
  • Auch Personen mit hohem passivem Einkommen, wie aus Vermietungen oder Kapitalanlagen, sind oft nicht auf ein Krankentagegeld angewiesen, da ihre Einnahmen unabhängig von ihrer Arbeitsfähigkeit bestehen.
  • Angestellte mit ausreichenden Rücklagen, die in der Lage sind, längere Krankheitszeiten finanziell ohne Einkommensersatz zu überbrücken, können auf diese Zusatzleistung verzichten. Ebenso benötigen Rentner oder Pensionäre kein Krankentagegeld, da sie keine Erwerbseinkünfte mehr haben und somit keine Einkommenslücke durch Arbeitsunfähigkeit entsteht.
  • Darüber hinaus könnten Personen mit alternativen Absicherungen, wie einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder umfangreichen privaten Rücklagen, auf ein Krankentagegeld verzichten.

Wie hoch sollte das Krankentagegeld ausfallen?

Grundsätzlich darf die Höhe des Krankentagegeldes das Nettoeinkommen nicht überschreiten. Bei der Berechnung sollten alle monatlichen Fixkosten wie Miete, Versicherungsbeiträge und Lebenshaltungskosten berücksichtigt werden.

  • Für Angestellte: Berechnung auf Basis der Differenz zwischen Nettogehalt und Krankengeld der GKV. Für Angestellte empfiehlt es sich, den Betrag so zu wählen, dass die Einkommenslücke nach der sechswöchigen Lohnfortzahlung geschlossen wird.
  • Für Selbstständige: Fixkosten detailliert auflisten und individuelle Absicherungssumme kalkulieren. Selbstständige sollten ihre Fixkosten sowie entgangene Gewinne abdecken.
  • Für Freiberufler: Absicherung auch für unregelmäßige Einkünfte einplanen.

Vertragsgestaltung und wichtige Klauseln

Eine sorgfältige Vertragsgestaltung ist essenziell, um im Ernstfall optimal abgesichert zu sein. Besonders wichtig ist die Wahl der Karenzzeit, also der Zeitraum zwischen Beginn der Arbeitsunfähigkeit und dem Start der Krankentagegeldzahlung.

1. Karenzzeit: Kürzere Karenzzeiten (z. B. 14 Tage) sind teurer, bieten jedoch schnellere finanzielle Entlastung. Längere Karenzzeiten (z. B. 42 Tage) sind günstiger und für Personen mit ausreichender Rücklage sinnvoll.

2. Flexibilität: Ein guter Tarif erlaubt Anpassungen des Krankentagegeldes bei Einkommensänderungen. Dies ist besonders für Selbstständige wichtig, deren Einkommen schwanken kann.

3. Ausschlüsse und Einschränkungen: Prüfen Sie die Vertragsbedingungen auf mögliche Ausschlüsse. Einige Tarife schließen Zahlungen bei psychischen Erkrankungen oder Langzeiterkrankungen aus. Transparenz über solche Klauseln ist entscheidend.

4. Nachweispflicht: Versicherer verlangen in der Regel ärztliche Atteste oder andere Belege der Arbeitsunfähigkeit. Informieren Sie sich, welche Anforderungen Ihr Versicherer stellt, um Verzögerungen zu vermeiden.

Steuerliche Aspekte

Das Krankentagegeld in der privaten Krankenversicherung ist steuerfrei, was es zu einer attraktiven Absicherungsoption macht. Allerdings unterliegt es der sogenannten Steuerprogression, was bedeutet, dass es bei der Berechnung des Steuersatzes für andere Einkünfte berücksichtigt wird.

  • Das Krankentagegeld selbst wird nicht besteuert.
  • Es erhöht jedoch den Gesamtsteuersatz für andere Einkünfte, da es in die Berechnung des Progressionsvorbehalts einfließt.
  • Daher ist es sinnvoll, frühzeitig steuerliche Beratung in Anspruch zu nehmen, um die Auswirkungen auf die Gesamtbesteuerung zu minimieren.

Für Selbstständige, deren gesamtes Einkommen auf das Krankentagegeld angewiesen sein könnte, ist dies besonders relevant. Kombiniert man das Krankentagegeld mit anderen Versicherungen, wie z. B. einer Berufsunfähigkeitsversicherung, sollte man sicherstellen, dass die steuerlichen Auswirkungen überschaubar bleiben.

Tipps für Wahl des Krankentagegeld-Tarifs

Die Wahl des passenden Tarifs ist entscheidend, um langfristig gut abgesichert zu sein.

1. Individuelle Anpassbarkeit: Achten Sie darauf, dass der Tarif flexibel an Einkommensveränderungen angepasst werden kann. Besonders für Selbstständige und Freiberufler ist dies ein Muss.

2. Transparente Vertragsbedingungen: Vergleichen Sie die monatlichen Beiträge mit dem zu erwartenden Nutzen. Lesen Sie die Vertragsdetails genau und achten Sie auf mögliche Ausschlüsse, z. B. bei bestimmten Krankheitsbildern. Ein guter Versicherer bietet eine klare Übersicht über die Leistungen.

3. Karenzzeit: Wählen Sie eine Karenzzeit, die zu Ihrer finanziellen Situation passt. Personen mit Rücklagen können längere Karenzzeiten wählen, während andere auf kürzere Zeiten setzen sollten.

4. Zusätzliche Services: Moderne Versicherer bieten häufig digitale Services wie eine schnelle Bearbeitung von Leistungsanträgen oder eine App für einfache Kommunikation. Solche Funktionen können im Krankheitsfall einen großen Unterschied machen.

5. Individuelle Beratung: Es lohnt sich, mehrere Anbieter zu prüfen und einen unabhängigen Berater hinzuzuziehen. Gerne stehen wir Ihnen zur Verfügung, nehmen Sie einfach Kontakt auf.

Fazit

In der privaten Krankenversicherung ist das Krankentagegeld ein unverzichtbarer Bestandteil der finanziellen Absicherung bei längerer Krankheit. Es schließt Einkommenslücken, die durch Arbeitsunfähigkeit entstehen, und bietet vor allem Selbstständigen und Freiberuflern eine flexible Möglichkeit zur Einkommenssicherung.

Wichtig ist die sorgfältige Auswahl des Tarifs, bei der individuelle Bedürfnisse, Karenzzeiten und Flexibilität im Fokus stehen sollten. Eine transparente Vertragsgestaltung und regelmäßige Überprüfung der Höhe des Krankentagegeldes gewährleisten, dass die Versicherung langfristig optimal angepasst ist.

FAQ zum Krankentagegeld

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Letztes Update: Januar 14, 2025
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