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Krankenversicherung für Rechtsanwälte und Juristen: Weshalb die PKV Vorteile bietet

Sollte man als Rechtsanwalt oder Jurist in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben oder in die private Krankenversicherung wechseln? Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für Ihre Gesundheitsversorgung und Ihre finanzielle Situation, sowohl heute als auch im Rentenalter. Während die meisten Arbeitnehmer versicherungspflichtig in der GKV sind, haben Juristen aufgrund ihrer oft überdurchschnittlichen Einkommen und besonderen Berufsstellung häufig die Wahlfreiheit. Diese Wahlmöglichkeit sollten Sie bewusst nutzen, welche Fragen Sie sich dabei stellen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Tim Bökemeier
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PKV für Anwälte und Juristen

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Rechtsanwälte sparen mit der PKV erheblich: Während der GKV-Höchstbeitrag über 1.250 Euro monatlich liegt, kostet eine leistungsstarke private Krankenversicherung nur 700-900 Euro bei deutlich besseren Leistungen.
  • Das Versorgungswerk-System macht die PKV im Alter besonders attraktiv, da keine Beiträge auf Versorgungswerk-Rente, Kapitalerträge oder Mieteinnahmen anfallen – im Gegensatz zur teuren GKV-Beitragspflicht.
  • Die medizinische Versorgung erreicht in der PKV ein ganz anderes Niveau mit Chefarztbehandlung, Einzelzimmer und freier Arztwahl ohne die typischen Wartezeiten bei Fachärzten.
  • Kur- und Rehabilitationsleistungen werden optimal abgesichert, da die PKV die unzureichenden Versorgungswerk-Leistungen in diesem Bereich kompensiert.
  • Die Tarife passen sich flexibel an verschiedene Karrierephasen an, von der Anstellung über die Selbstständigkeit bis hin zu speziellen Gruppentarifen über Anwaltskammern.
  • Der Zugang zur PKV steht angestellten Anwälten ab 77.400 Euro Jahresgehalt (01.01.2026) offen, während Selbstständige ohne Einkommensgrenze wählen können und Beamte zusätzlich vom Beihilfe-System profitieren.
  • Ein früher Einstieg bis zum 40. Lebensjahr maximiert die finanziellen Vorteile und ermöglicht den Aufbau höherer Altersrückstellungen für stabile Beiträge im Rentenalter.

Zugangsvoraussetzungen: Wer kann als Jurist in die PKV?

BerufsgruppeVoraussetzungBesonderheiten
Angestellte AnwälteJahresgehalt über 77.400€ (2026)Meist ab 2. Berufsjahr möglich
Selbstständige AnwälteKeine EinkommensgrenzeFreie Wahl zwischen GKV und PKV
Richter/StaatsanwälteBeamtenstatus50% Beihilfe + günstige Restkostenversicherung
ReferendareMeist GKV-pflichtversichertAnwartschaften für späteren Wechsel

Die Hürde für angestellte Rechtsanwälte ist schnell genommen: Junge Unternehmensjuristen übersteigen die Jahresarbeitsentgeltgrenze oft bereits im zweiten Berufsjahr. Bei Prädikatsexamen sind sogar sechsstellige Einstiegsgehälter keine Seltenheit.

Selbstständige Anwälte haben unabhängig von ihrem Einkommen die freie Wahl. Da eine freiwillige gesetzliche Versicherung bei höherem Einkommen oft teurer ist als eine private Krankenversicherung und zudem ein niedrigeres Leistungsniveau bietet, entscheiden sich die meisten freiberuflichen Juristen für einen privaten Versicherer.

Sonderstellung: Beamte mit Beihilfe-Privileg

Verbeamtete Juristen wie Richter und Staatsanwälte haben eine komfortable Ausgangsposition. Sie erhalten Beihilfe vom Dienstherrn, die 50 Prozent der Krankheitskosten abdeckt – für Ehepartner sogar 70 Prozent, für Kinder 80 Prozent. Die private Krankenversicherung fungiert dann als kostengünstige Restkostenversicherung, was diese Lösung besonders attraktiv macht.

Der optimale Einstiegszeitpunkt

Je früher Sie in die PKV wechseln, desto besser. Bereits im Referendariat können Sie über einen Optionstarif den günstigen Einstieg bzw. Ihren Gesundheitszustand sichern. Bei Berufseinstieg sollten Sie direkt bei Überschreitung der Jahresarbeitsentgeltgrenze wechseln.

Auch ein späterer Wechsel kann sich lohnen, sollte aber spätestens bis zum 45. Lebensjahr erfolgen. Danach sind die Einsparpotenziale oft zu gering, um die höheren Einstiegsbeiträge zu kompensieren.

GKV oder PKV?
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Warum die PKV für Anwälte die bessere Wahl ist

In der privaten Krankenversicherung erhalten Sie als Anwalt oder Jurist Zugang zu einer ganz anderen Liga der medizinischen Versorgung. Während GKV-Patienten oft wochenlang auf Facharzttermine warten, bekommen Sie als Privatpatient meist innerhalb weniger Tage einen Termin.

Die freie Arztwahl eröffnet Ihnen alle Möglichkeiten: Sie können auch reine Privatärzte aufsuchen, die oft modernste Ausstattung haben und mehr Zeit für ihre Patienten aufbringen. Im Krankenhaus erwartet Sie die Behandlung durch den Chefarzt und die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer statt im Mehrbettzimmer.

Bei Zahnbehandlungen zeigt sich der Unterschied besonders deutlich. Während die GKV nur Regelversorgung bezahlt und Sie für hochwertige Materialien oft mehrere tausend Euro zuzahlen müssen, übernimmt die PKV die Kosten für Implantate und hochwertigen Zahnersatz vollständig.

Die Kostenfalle der GKV bei hohen Einkommen

Hier wird es für gut verdienende Juristen richtig interessant: Während sich die GKV-Beiträge nach dem Einkommen richten, sind PKV-Beiträge einkommensunabhängig. Das führt zu erheblichen Einsparpotenzialen.

Rechenbeispiel eines Rechtsanwalts mit 120.000€ Jahreseinkommen:

  • GKV-Höchstbeitrag monatlich: ca. 1.250€
  • PKV-Beitrag (Komforttarif): ca. 500€
  • Monatliche Ersparnis: ca. 750€
  • Jährliche Ersparnis: ca. 9.000€

Diese Ersparnis summiert sich über die Berufsjahre auf einen sechsstelligen Betrag – bei gleichzeitig deutlich besseren Leistungen.

Versorgungswerk-System: Hier zeigt sich der wahre PKV-Vorteil

Als Rechtsanwalt sind Sie nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern im Versorgungswerk organisiert. Das hat gravierende Auswirkungen auf Ihre Krankenversicherung im Alter – und hier zeigt sich ein entscheidender Vorteil der PKV.

GKV-Versicherte mit Versorgungswerk-Rente stehen im Alter vor einem Problem: Sie erhalten keinen Zuschuss der Deutschen Rentenversicherung zur Krankenversicherung und werden im Rentenalter als freiwilliges Mitglied geführt. Durch die freiwillige Mitgliedschaft müssen sie auf ihre Versorgungswerk-Rente, Kapitalerträge, Mieteinnahmen und sonstige Einkünfte GKV-Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze zahlen. Das kann schnell über 1.200 Euro monatlich kosten – bei gleichzeitig begrenzten Leistungen.

PKV-Versicherte hingegen profitieren von:

  • Einkommensunabhängigen Beiträgen (keine Erhöhung bei steigenden Renten)
  • Altersrückstellungen, die die Beiträge im Alter stabil halten
  • Beitragsentlastungskomponenten ab 65 oder 67 Jahren
  • Gleichbleibend hohe Leistungen
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Tarife, Leistungen und Kosten

Die private Krankenversicherung für Anwälte ist in aller Regel günstiger und bringt mehr Leistungen:

AlterPKV GrundschutzPKV KomfortPKV PremiumGKV Höchstbeitrag
30 Jahre320€480€620€1.250€
35 Jahre350€520€780€1.250€
40 Jahre420€600€880€1.250€
50 Jahre580€820€1.050€1.250€

Beispielhafte Beiträge für gesunde Juristen ohne Kinder

Die Tabelle zeigt: Bis etwa zum 50. Lebensjahr ist die PKV deutlich günstiger – selbst in hochwertigen Tarifen. Durch Altersrückstellungen und Beitragsentlastung stabilisieren sich die PKV-Beiträge im Alter, während die GKV-Beiträge kontinuierlich steigen.

Gruppentarife: Zusätzliche Vorteile für Kammer-Mitglieder

Viele Anwaltskammern haben Kooperationen mit PKV-Anbietern ausgehandelt. Diese Gruppentarife bieten oft Preisnachlässe von 5-15% gegenüber Normaltarifen, vereinfachte Antragsstellung und erweiterte Leistungen speziell für Juristen.

Die wichtigsten Tarifmerkmale für Anwälte

Achten Sie bei der Tarifwahl auf diese essentiellen Leistungen: Kein Primärarztprinzip, freie Arztwahl inklusive Privatärzte und Erstattung mindestens nach GOÄ-Regelhöchstsatz gehören zur Grundausstattung. Umfassende Zahnleistungen mit mindestens 80% Erstattung für Zahnersatz sind unverzichtbar. Chefarztbehandlung und Einzelzimmer, weltweiter Auslandsschutz sowie die Übernahme von Naturheilverfahren und alternativen Heilmethoden runden das Paket ab.

Für Selbstständige ist ein angemessenes Krankentagegeld bereits ab dem 29 Tag oder 43.Tag wichtig. Eine Beitragsentlastung im Alter und Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit optimieren die langfristige Kostenentwicklung.

Die unterschätzte Lücke: Kur und Reha richtig absichern

Ein oft übersehener, aber wichtiger Aspekt: Das Versorgungswerk der Rechtsanwälte leistet bei Kur- und Rehabilitationsmaßnahmen nicht optimal. Hier entstehen Lücken, die im Alter teuer werden können.

Die private Krankenversicherung schließt diese Lücken konsequent. Sie erhalten umfassende Reha-Leistungen mit vollständiger Kostenübernahme für medizinisch notwendige Maßnahmen. Bei Kurleistungen haben Sie freie Einrichtungswahl und Zugang zu erstklassigen Reha-Kliniken ohne die starren Zeitbegrenzungen der GKV.

Besonders bei stressbedingten Erkrankungen, die im Anwaltsberuf nicht selten sind, zeigt sich dieser Vorteil deutlich. Während GKV-Patienten oft auf Standard-Reha-Plätze angewiesen sind, können Sie als PKV-Versicherter spezialisierte Einrichtungen wählen, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Flexible Tarife: Perfekt für die Anwalts-Laufbahn

Der Anwaltsberuf bringt verschiedene Karrierephasen mit sich – von der Anstellung über die Selbstständigkeit bis hin zu möglichen Berufswechseln. Die PKV passt sich flexibel an diese Veränderungen an.

Bei Selbstständigkeit als Anwalt können Sie Ihre Krankenversicherung optimal auf Ihre Situation abstimmen. Durch variable Selbstbeteiligung lassen sich die Kosten je nach Kanzlei-Situation anpassen. Bei geringen Krankheitskosten erhalten Sie durch Beitragsrückerstattungen oft mehrere hundert Euro jährlich zurück.

Das Krankentagegeld können Sie individuell gestalten – besonders wichtig, da Ihnen als Selbstständiger bei Arbeitsunfähigkeit wichtige Einnahmen wegfallen. In der Anstellung übernimmt der Arbeitgeber hingegen 50% der PKV-Beiträge (max. für 6. Wochen), was die Kosten zusätzlich reduziert.

Fazit: PKV als strategische Entscheidung

Für die meisten Rechtsanwälte und Juristen ist die private Krankenversicherung nicht nur eine Frage der besseren medizinischen Versorgung, sondern auch eine strategische Finanzentscheidung. Sie bietet erhebliche Kostenvorteile, schließt wichtige Versorgungslücken des Versorgungswerks und passt sich flexibel an die verschiedenen Karrierephasen an.

Die Kombination aus besseren Leistungen, niedrigeren Kosten bei hohem Einkommen und den Vorteilen im Versorgungswerk-System macht die PKV für die meisten Juristen zur ersten Wahl. Entscheidend ist eine fundierte Beratung, die die individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände berücksichtigt.

Gerne erstellen wir eine individuelle Analyse für Sie, auf Basis Ihrer Situation und Lebensplanung.

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Letztes Update: November 10, 2025
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