PKV für Angestellte: Voraussetzungen, Tipps & Vergleich

Angestellte sind in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Ab einem bestimmten Einkommen (2024: 69.300 Euro pro Jahr) können sie jedoch selbst entscheiden, ob sie in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben oder in die private Krankenversicherung wechseln. Letztere bietet im Vergleich meist bessere medizinische Leistungen und nicht selten einen niedrigeren Beitrag.
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Angestellte sind in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Ab einem bestimmten Einkommen (2024: 69.300 Euro pro Jahr) können sie jedoch selbst entscheiden, ob sie in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben oder in die private Krankenversicherung wechseln. Letztere bietet im Vergleich meist bessere medizinische Leistungen und nicht selten einen niedrigeren Beitrag.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Voraussetzungen: Entscheidend ist das Einkommen und die so genannte Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG). Liegt das monatliche Bruttoeinkommen über der Grenze (2024: 5.775,00 Euro bzw. 69.300 Euro pro Jahr), ist der Wechsel für Angestellte und Arbeiter möglich.
  • Unterschiede: In der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten alle die gleichen Leistungen, die Beiträge richten sich nach der Höhe des Einkommens. In der PKV zahlt der Arbeitnehmer nach den gewünschten Leistungen – unabhängig vom Gehalt. Zudem gibt es in der PKV keine Familienversicherung.
  • Vorteile: Neben der Flexibilität bei den Leistungen und den in der Regel niedrigeren Beiträgen ist das Leistungsspektrum der privaten Krankenversicherung für Angestellte umfangreicher (höhere Erstattungen für Zahnersatz, Kostenübernahme für Brillen, Chefarztbehandlung, kürzere Wartezeiten bei Arztterminen).
  • Kosten: PKV-Tarife für Angestellte gibt es bereits ab 200 Euro (Arbeitnehmeranteil). Gerade bei höheren Einkommen zahlt man in der gesetzlichen Versicherung schnell den Höchstsatz von (2024: 1.040 Euro, davon 50% Arbeitnehmeranteil). Unsere Kunden sparen bei einem Wechsel durchschnittlich 200 €/Monat.
  • Wo ist der Haken? Zunächst ist vor einem Eintritt in die PKV ein passender Tarif zu finden und eine Gesundheitsprüfung zu absolvieren. Auch ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung nicht ohne weiteres möglich. Die Entscheidung hängt also stark von Ihrer persönlichen Situation ab: Alter, Gesundheitszustand, Familienplanung, finanzielle Situation…

Im Folgenden stellen wir Ihnen alle Fakten vor, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Wünschen Sie eine kostenlose, auf Ihre persönliche Situation zugeschnittene Beratung – nehmen Sie unverbindlich Kontakt mit uns auf.

PKV für Angestellte
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Welche Voraussetzungen gelten für einen Wechsel in die PKV?

Als Angestellter und Arbeitnehmer kann es auf der Karriereleiter schnell nach oben gehen. Damit einhergeht ein höheres Gehalt. Das bedeutet jedoch nicht nur mehr Geld auf dem Konto, sondern ebenfalls steigende Beiträge in der GKV. Die Frage, ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung überhaupt möglich ist, hängt im Wesentlichen von zwei Punkten ab:

  • Bruttoeinkommen
  • Gesundheitszustand

Versicherungspflichtgrenze (Jahresarbeitsentgeltgrenze)

Aktuell liegt die Jahresarbeitsentgeldgrenze, kurz JAEG, für 2024 bei 69.300 Euro im Jahr oder 5.775,00 Euro im Monat. Zudem muss die Versicherungspflichtgrenze für mindestens 12 Monate überschritten sein. Im Studium gelten noch etwas andere Regelungen.

Bruttoeinkommen

Wichtig: Zur Einkommensgrenze zählen Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sowie die vermögenswirksamen Leistungen hinzu. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass diese regelmäßig vom Arbeitgeber bezahlt werden. Das JAEG wird zudem jedes Jahr an der allgemeinen Lohnentwicklung angepasst. Diese Anpassung nimmt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales vor.

Gesundheitszustand

Neben der JAEG gibt es jedoch noch weitere Voraussetzungen. So spielt der Gesundheitszustand der zu versichernden Person eine wesentliche Rolle.

  • Hierzu wird beim Wechselwunsch in die private Krankenversicherung für Angestellte anhand konkreter Fragen eine Gesundheitsprüfung vorgenommen.
  • Bestehen Vorerkrankungen muss mit Risikozuschlägen gerechnet werden. Zudem können besonders schwerwiegende Erkrankungen zu einem Leistungsausschluss oder gar einer Ablehnung führen.

Die Gesundheitsfragen der PKV müssen im Übrigen nach besten Wissen und Gewissen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Anderenfalls kann der Versicherungsträger von der Leistung zurücktreten oder das Versicherungsverhältnis kündigen.

GKV oder PKV?
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Wo liegen die Unterschiede zwischen der PKV und GKV?

Einmal abgesehen von den reinen Kosten, ist die größte Abweichung zwischen GKV und PKV bei den Leistungen zu finden, wobei sich die jeweiligen Tarife der Versicherer deutlich unterscheiden können. In der gesetzlichen Versicherung geht es vor allem auch um Wirtschaftlichkeit und nicht die beste Leistung, siehe dazu § 12 SGB 5:

Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.

§ 12 SGB 5

Beiträge im Vergleich

Gesetzliche Krankenversicherung für Angestellte

  • Einheitlicher Prozentsatz vom Einkommen
    (derzeit 14,6% + individueller Zusatzbeitrag von Ø 1,6%)
  • Bei Angestellten hälftiger AG-Zuschuss (max. 509 EUR)
  • Höchstbeitrag ca. 1.040 EUR (inkl. Pflege)
  • Kostenfreie Mitversicherung von Familienangehörigen

Private Krankenversicherung für Angestellte

  • Fest kalkulierter Tarifbeitrag für jede versicherte Person
  • Beitrag abhängig von Eintrittsalter, Gesundheitszustandund Leistungsumfang
  • Bei Angestellten hälftiger AG-Zuschuss (max. 509 EUR)
  • Beinhaltet Sparbeitrag für Alterungsrückstellungen
  • ggf. Risikozuschlag bei vorhandenen Erkrankungen
  • Kosten von ca. 250-300€/ Monat realistisch.

Leistungen im Vergleich

Bei der Privatversicherung für Angestellte haben Sie die Wahl, welche Leistungsbausteine Sie wählen möchten. Beliebt sind u.a. diese Leistungen:


Wichtig: Krankentagegeld extra absichern!

Als optionaler Tarifbaustein kann zusätzlich ein Krankentagegeld neben dem Haupttarif versichert werden. In der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten Arbeitnehmer automatisch ein Krankengeld ab der 6.Woche.

In der privaten Krankenversicherung wird das Krankentagegeld nicht automatisch gezahlt. Daher ist es ganz wichtig, dieses zu seinem Haupttarif abzuschließen. Das Krankentagegeld ist eine Nettolohnersatzleistung, welche ab dem 42.Tag gezahlt wird. Denn die ersten sechs Wochen Krankheit bezahlt der Arbeitgeber für seinen Angestellten.

Nach der sechsten Woche zahlt der Arbeitgeber keine Zuschüsse mehr zur Kranken- und Rentenversicherung, diese beide Posten sollten bei der Berechnung des Krankentagegeldes berücksichtigt werden.

Nachteile Vorteile PKV
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Welche Vor- und Nachteile hat eine private Krankenversicherung im Vergleich zur Gesetzlichen?

  • Kosten: Bei den Versicherungsbeiträgen zwischen GKV und PKV besteht generell der Unterschied, das in der gesetzlichen Krankenversicherung ein einkommensabhängiger Beitrag von 14,6 Prozent des Einkommens entrichtet wird. In der privaten Krankenversicherung existiert Einkommensunabhängigkeit. Die Berechnung des Beitrags wird hier nicht von der Einkommenshöhe abhängig gemacht, sondern auf Basis der gewählten Leistungen in der Kombination mit Eintrittsalter und Gesundheitszustand berechnet.
  • PKV-Beiträge im Alter: Gesetzlich versicherte bezahlen im Rentenalter derzeit noch 14,6 Prozent plus den Zusatzbeitrag mit derzeit 1,60 Prozent . In der PKV bleibt der Beitrag gleich, wobei der gesetzliche Beitragszuschlag von 10 Prozent ab dem 60. Lebensjahr entfällt, sowie das Krankentagegeld ab Rentenbeginn.
  • Leistungen: Die Leistungen in der GKV legt der Gesetzgeber fest und können schnell geändert werden. Im Gegensatz dazu sind die Krankenversicherungsleistungen der PKV vertraglich festgelegt und gelten ein Leben lang. Eine Erweiterung der Leistungen ist generell immer möglich. Allerdings wird hierbei erneut eine Gesundheitsprüfung vorgenommen.
  • Familie: In der gesetzlichen Krankenversicherung sind Ehepartner mit geringem Einkommen sowie Kinder ohne weitere Kosten mitversichert. In der privaten Krankenversicherung hingegen wird für jedes Familienmitglied ein eigener Beitrag fällig. Unabhängig von Beruf oder Alter.
    Wichtig: Der Versicherungsbeitrag für ein Kind in der PKV ist jedoch deutlich geringer als der eines Erwachsenen. Mehr dazu im Beitrag PKV für Kinder. Zudem ist der Beitrag des Kindes Arbeitgeberzuschussfähig!
  • Krankentagegeld: Das Krankentagegeld ist in der privaten Krankenversicherung für Angestellte nicht pauschal mitversichert. Es muss als extra Tarifbaustein hinzugenommen werden. In der GKV ist diese Leistung eingeschlossen (jedoch eingeschränkter als in der privaten Krankenversicherung).
Kosten berechnen
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PKV Kosten für Angestellte: Beiträge & Rückerstattung

Die Beiträge für die Krankenversicherung werden in der gesetzlichen Krankenversicherung als auch in der privaten Krankenversicherungen in der Zukunft steigen. Dies hat vielfältige Hintergründe wie etwa die Inflation oder den medizinischen Fortschritt.

Fakt ist jedoch, dass die Versicherungsbeiträge laut PKV-Verband seit 2011 in der PKV um 2,80 Prozent und in der GKV um 3,3 Prozent gestiegen sind. Damit steigen die Beiträge in der GKV im Durchschnitt stärker als in der PKV.

Mit welchen monatlichen Beiträgen muss in der GKV und der PKV gerechnet werden?

  • GKV: In der gesetzlichen Krankenversicherung liegt der Höchstsatz für 2024 bei 1.040,00 Euro inklusive Zusatzbeitrag und Pflegeversicherung. Der Arbeitgeber übernimmt hiervon die Hälfte, auf den Arbeitgeber entfallen also 520€/ Monat.
  • PKV: In der privaten Krankenversicherung ist der Beitrag abhängig von Leistungsumfang, Gesundheitszustand und Alter. Tarife gibt es bereits ab rund 500 Euro im Monat. Der Arbeitgeber übernimmt auch hier die Hälfte des Versicherungsbeitrags. Maximal jedoch das, was er für einen gesetzlich Versicherten bezahlen würde, also derzeit 480,05 Euro (KV+PVN). Die meisten Versicherten bezahlen also rund 250€/ Monat.

Beitragsrückerstattung der privaten Krankenversicherung

Einige Versicherer erstatten ihren Kunden die Beiträge, wenn diese keine Leistungen in Anspruch genommen haben. In einem solchen Fall gibt es einen Teil der im vergangenen Versicherungsjahr bezahlten Versicherungsbeiträge zurück.

Die jeweiligen Versicherungsunternehmen bieten hier durchaus verschiedene Regelungen, wobei es sich üblicherweise um 3 Monatsbeiträge handelt. Hier gibt es also weiteres Kosteneinsparungspotenzial.


Häufige Fragen zum Beitrag und zum Arbeitgeberzuschuss werden hier beantwortet:

zuschuss

Wann lohnt sich eine private Krankenversicherung für Angestellte?

  • Die private Krankenversicherung für Angestellte ist für alle interessant, die in der GKV den Höchstsatz zahlen müssten. Das Einsparpotenzial ist erheblich.
  • Wählen Sie die Leistungen, die Ihnen wichtig sind. So können Sie einen Tarif wählen, der auch Zahnreinigung, Chefarztbehandlung, alternative Heilmethoden usw. beinhaltet, die Sie in der GKV in jedem Fall selbst bezahlen müssen (oder die nur zu einem Bruchteil übernommen werden).
  • Aber auch die Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit ist für manche ein wichtiger Faktor. Denn Privatversicherte leben im Schnitt länger, sicher auch wegen der besseren Vorsorge und Gesundheitsleistungen.
  • Als Angestellter ohne Kinder mit hohem Einkommen sind Sie in der PKV oft gut aufgehoben: Bessere Leistungen, niedrigere Beiträge! Kinderreiche Familien sollten Leistungen und Kosten genau abwägen. Denn für jedes Familienmitglied muss ein eigener Vertrag abgeschlossen werden (wobei die Kosten für Kinder mit ca. 90 bis 170 Euro überschaubar bleiben).
  • Als Faustregel kann gelten: Junge, gesunde Angestellte ohne kinderreiche Familie genießen in der PKV viele Vorteile.

Vor der Entscheidung sollte die Karriere- und Familienplanung gut durchdacht sein. Wir beraten Sie gerne und klären Sie über Fallstricke auf!

Nutzen Sie den folgenden Rechner, um einen Eindruck über die zu erwartenden Kosten zu erhalten:

Bestätigung vor Nutzung: Ich bestätige, die Erstinformationen des Versicherungsmaklers Tim Bökemeier gemäß § 15 VersVermV und die Informationen gemäß § 60 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 VVG heruntergeladen und gelesen zu haben.

PKV Angestellte Kosten im Alter
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Was ist mit den Kosten im Alter?

In der PKV werden die Beiträge unabhängig vom Einkommen berechnet. Ist die Angst vor hohen Ausgaben im Alter also berechtigt?

Teilweise ja, denn die Ausgaben sind höher als in der gesetzlichen Krankenversicherung – schließlich sind auch die Leistungen besser. Allerdings sind die Einsparungen über die Jahre als Beitragszahler in der Regel deutlich höher. Es muss also ein sinnvoller Umgang mit der Situation gefunden werden, diese Maßnahmen können den Effekt abfedern:

  • Um die Kosten in der PKV abzufedern, bilden die Versicherer Altersrückstellungen.
  • Zudem gibt es Tarifwechseloptionen, die Leistungen reduzieren und damit Ausgaben senken können. Dieses Recht hat jeder Privatversicherte.
  • Einen Teil der Kostenersparnis sollte zurückgelegt werden, um diese Ausgaben auszugleichen.
  • Abschluss eines Beitragsentlastungstarif zur Reduzierung der Beiträge im Rentenalter.
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Welche ist die beste PKV für Angestellte?

Der Markt ist voll von Versicherungsunternehmen, die mal mehr, mal weniger renommiert sind und ihre Tarife im Bereich der privaten Krankenversicherung anbieten. Als Laie ist es oftmals schwierig, in dieser Masse das für ihn individuell passende Angebot zu finden.

Bei den unterschiedlichen Portalen finden sich vor allem die Namen der Hanse Merkur, Signal Iduna, Hallesche, Allianz, Alte Oldenburger, ARAG und R+V. Geprüft wurde unter anderem die Bonität des Anbieters, die Leistung sowie die Beiträge für die private Krankenversicherung für Angestellte.

Aber welche bietet die besten Tarife für Angestellte? Hierfür gibt es leider keine pauschale Antwort – es kommt auf Ihre Situation und Wünsche an!

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Veröffentlicht: Juni 18, 2021
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Letztes Update: Mai 8, 2024